Beratungsleistungen und Konzepte zur Innenstadtentwicklung in Wolfsburg
Ziel ist es, Grundlagen für eine langfristige Entwicklung der Wolfsburger Innenstadt zu schaffen.
Verstärkt durch die COVID-19-Pandemie setzen sich negative Entwicklungen in den Innenstädten weiter fort und tragen dazu bei, dass auch die Wolfsburger Innenstadt Funktionsverluste erleidet, als frequentierter und attraktiver Treffpunkt immer weniger wahrgenommen wird und akuter Handlungsbedarf besteht. Vor dem Hintergrund des Grundsatzbeschlusses zur Masterplanung Nordhoffachse wurde zudem durch den Rat der Stadt Wolfsburg der Beschluss zur Neuaufstellung der Masterplanung Porschestraße getroffen. Das Förderprojekt „Beratungsleistungen und Konzepte zur Innenstadtentwicklung“ setzt sich aus zwei engverzahnten Bausteinen zur strategischen Ertüchtigung der Wolfsburger Innenstadt mit integrierten auf die Situation vor Ort zugeschnittenen Konzepten und entsprechend benötigten Beratungsleistungen zusammen. Die Bausteine „Prozesssteuerung Entwicklungskonzept Innenstadt“ und „Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts“ stehen in unmittelbarem Zusammenhang und Wechselwirkung zueinander. Dabei bildet der Baustein „Prozesssteuerung Entwicklungskonzept Innenstadt“ die konzeptionelle Klammer für alle Teilprojekte, die im Rahmen des Förderprogramms initiiert werden.
Prozesssteuerung Entwicklungskonzept Innenstadt
Organisation
328.000 Euro
WMG
Abgeschlossen
Projektbeschreibung Im Detail
Im Rahmen des Grundsatzbeschlusses zur Masterplanung Nordhoffachse hat der Rat der Stadt Wolfsburg die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für die Innenstadt unter der Federführung der städtischen Tochter WMG beauftragt. Das Entwicklungskonzept bildet somit die übergeordnete strategische Klammer zur Aufwertung der Innenstadt über den Förderzeitraum des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“ hinaus. In dem Prozess soll ein Konzept mit Leitsätzen, Empfehlungen und umsetzungsorientierten Maßnahmen erarbeitet werden. Die mit Mitteln des Förderprogramms beauftragte externe Prozesssteuerung zum Entwicklungskonzept Innenstadt soll dabei die Begleitung, Steuerung und Erstellung des Entwicklungskonzeptes Innenstadt sicherstellen. Hierfür konnte im Herbst 2021 mit dem Planungs- und Beratungsbüro Urbanista aus Hamburg ein im Bereich der Stadtentwicklung und insbesondere der Innenstadtentwicklung erfahrenes Unternehmen gewonnen werden. Beauftragt wurde bereits eine erste von drei Bearbeitungsphasen, in der sich das Büro mit den Notwendigkeiten und Bedarfen für den Prozess vertraut macht. Die Projektgesamtkosten sind abhängig von der zeitnah erfolgenden genauen Skizzierung des Gesamtprozesses.

Bildquelle: WMG
Im Rahmen von Fach-, Moderations- und Beratungsleistungen ist unter anderem die Durchführung von Bürger- und Expertenbeteiligungen in den verschiedenen Phasen des Prozesses vorgesehen. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Konzept auf einem gemeinschaftlich getragenen und interdisziplinären Fundament aufbaut. Angestrebt wird ein Wechselspiel aus fachlicher Impulsgebung zwischen Stadtspitze und Stakeholdern sowie Mitwirkung der Stadtgesellschaft und deren direkter Austausch untereinander. Die Vorgehensweise des Büros ist dabei gekennzeichnet von der Anregung einer lebendigen Diskussion auf Grundlage von teils zugespitzten und zuweilen provokanten Thesen bei gleichzeitig spielerischer Herangehensweise. Möglichkeiten der Beteiligung sollen zudem über niedrigschwellige digitale Angebote geschaffen werden.
Am Ende des Prozesses sollen in konzentrierter, anschaulicher Form Handlungsoptionen, Maßnahmen und Empfehlungen beschrieben werden, welche die Innenstadt nachhaltig beleben und aufwerten. Diese sollen die Stadt mittel- und langfristig dabei unterstützen, eine zukunftsfeste, belebte und frequentierte Innenstadt zu gestalten. Klares Ziel ist es hierbei, anschließend an diese konzeptionelle Vorarbeit in die konkrete Umsetzung zu gelangen und eine stetige Auseinandersetzung mit der Innenstadt in Verwaltung, Politik und Gesellschaft zu verankern.
Projektstand Abgeschlossen
Im November 2021 fand bereits ein erster Auftaktworkshop statt. Auf Grundlage des Workshops gilt es zunächst, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und wichtige fachliche Grundlagen zu schaffen.
Aufbauend auf den erarbeiteten Grundlagen werden seit dem Frühjahr 2022 ein breiter Beteiligungsprozess angeschoben und erste Diskussionsformate durchgeführt. Durch die Teilnahme an der Innenstadtkonferenz, die am 18. Juni 2022 stattfand, konnten alle Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung des Konzepts mitwirken. Während der eintägigen
Veranstaltung konnten Ideen, Vorstellungen und Gedanken in den Gestaltungsprozess eingebracht werden. Die Beiträge aus der Gesellschaft sind eine wichtige inhaltliche Grundlage, da sie aus Sicht der Wolfsburgerinnen und Wolfsburger zeigen, welche Richtung die Stadt einschlagen sollte und welche Projekte und Maßnahmen befürwortet werden.
Eine weitere wichtige Rolle spielen die BeteiligungsKits, die sich inhaltlich an die Innenstadtkonferenz anlehnen. Sie sind einfach einsetzbare und wirkungsvolle Werkzeugkoffer, mit
denen sich Gruppen jeder Art, wie Familien und Schulklassen oder Vereine und Unternehmen spielerisch mit den Zukunftsthemen der Innenstadt auseinandersetzen können. Ihren Inhalt bilden Materialien, mit deren Hilfe man seinen Ideen Form geben kann. Alles unter dem Motto: „Wie soll die Innenstadt der Zukunft aussehen?“. Die Ergebnisse fließen ebenfalls in den Gestaltungsprozess ein. Bis Ende September konnten interessierte Gruppen diese bearbeiten und die Ergebnisse einreichen.
Am 25. Januar 2023 fand im Rahmen des Entwicklungskonzeptes Innenstadt ein Treffen mit Eigentümerinnen und Eigentümern innerstädtischer Immobilien statt. Die Eigentümerinnen und Eigentümer innerstädtischer Immobilien tragen eine besondere Verantwortung, da ihre Immobilien und die dort ansässigen Nutzungen den Standort Innenstadt prägen und maßgeblich zu dessen Attraktivität beitragen. Den Teilnehmenden wurde der Prozess der Innenstadtentwicklung nähergebracht und die aus ihrer Sicht zentralen Ziele und Aufgaben in der Innenstadt diskutiert. Die Erkenntnisse fließen in das Entwicklungskonzept Innenstadt ein.
Am Ende des Prozesses sollen in konzentrierter, anschaulicher Form Handlungsoptionen, Maßnahmen und Empfehlungen beschrieben werden, welche die Innenstadt nachhaltig beleben und aufwerten. Diese sollen die Stadt mittel und langfristig dabei unterstützen, eine zukunftsfeste, belebte und frequentierte Innenstadt zu gestalten. Klares Ziel ist es hierbei auch anschließend an diese konzeptionelle Vorarbeit in die konkrete Umsetzung zu gelangen und eine stetige Auseinandersetzung mit der Innenstadt in Verwaltung, Politik und Gesellschaft zu verankern.
Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts
Nutzungsmix
55.000 Euro
WMG
In Umsetzung
Fortschreibung des zentralen Steuerungsinstruments der Einzelhandelsentwicklung mit dem Schwerpunkt des zentralen Versorgungsbereichs Stadtzentrum, inkl. einer Bestandsanalyse, vertiefender Untersuchungsmethoden und Handlungsempfehlungen.
Projektbeschreibung Im Detail
Der Handel und dessen durch die Pandemie stark an Geschwindigkeit gewonnener Strukturwandel stehen im Zentrum der Diskussion um die Zukunft und die künftig prägenden Funktionen der Innenstädte. Mit der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes unter Federführung der WMG wird das Ziel verfolgt, mögliche Entwicklungsperspektiven und Handlungsnotwendigkeiten aufzuzeigen und relevante städtebauliche Strukturen, wie die der Innenstadt, zu schützen. Das Konzept stellt die strategische Grundlage zur Beurteilung und Orientierung im Rahmen der Bauleitplanung dar und schafft damit den Rahmen für Planung und Investition in der Innenstadt.
Die Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts umfasst dabei zunächst eine Analyse des Ist-Zustandes inkl. einer Bewertung der Standorte anhand von erhobenen Daten zum Einzelhandelsbestand unter Einbezug sozioökonomischer Rahmenbedingungen. Daran schließt die Feststellung von Versorgungsdefiziten und das Aufzeigen von möglichen Entwicklungsperspektiven an. Für die Analyse wird zudem eine Kundenherkunftserhebung unter Mithilfe des innerstädtischen Handels als auch eine Passanten- bzw. Online-Befragung der Wolfsburger*innen mit dem Schwerpunkt Innenstadt durchgeführt.

Abgrenzung und Gliederung des zentralen Versorgungsbereichs
Innenstadt sowie Nutzungskartierung im Einzelhandels- und Zentrenkonzept
der Stadt Wolfsburg 2015/2016
Im Anschluss erfolgt eine Auseinandersetzung mit den konkreten Steuerungsinstrumenten. Hierzu zählt die Abgrenzung von Bereichen in denen Handel sich vorwiegend entwickeln bzw. ansiedeln sollte, wie insbesondere der Innenstadt (sog. zentrale Versorgungsbereiche). Darauf aufbauend erfolgt die Definition von Angeboten bzw. Waren, welche sich im Wesentlichen in der Innenstadt, in den Stadtteilen von Fallersleben und Vorsfelde oder lokalen Zentren wie dem Detmeroder Markt wiederfinden sollten, die sog. Wolfsburger-Sortimentsliste. Dem gegenüber stehen jene Angebote und Waren, wie Gartenartikel oder Baumaterialien, die vorzugsweise in Randlagen angeboten werden sollten. Zuletzt werden Grundsätze und Ansiedlungsregeln definiert, welche unter Einbezug der zentralen Versorgungsbereiche sowie der Sortimentsliste Leitlinien für konkrete Bauvorhaben und langfristige Planungen darstellen. Sie dienen damit Politik und Verwaltung bei der fundierten Bewertung von Vorhaben und bieten Investoren gleichzeitig Planungssicherheit.
Die Wolfsburger Innenstadt stellt in Wolfsburg den ranghöchsten zentralen Versorgungsbereich dar und besitzt somit die höchste Schutzwürdigkeit in der Verfolgung des Ziels des Erhalts und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche. Die gezielte Auseinandersetzung mit der Einzelhandelsentwicklung und dessen etablierten Steuerungsinstrumenten, unter Einbezug aktueller Großvorhaben in der Innenstadt, wie die der BraWo Volksbank oder seitens Signa, im Rahmen der Fortschreibung, steht somit im direkten Zusammenhang mit der Aufstellung bzw. Überarbeitung des Entwicklungskonzeptes. Sie bildet folglich eine zentrale konzeptionelle Grundlage für die Innenstadtentwicklung, dessen Ergebnisse direkt in den Prozess des Entwicklungskonzeptes Innenstadt eingebracht werden.
Zur Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes wurde das Fachbüro Stadt + Handel beauftragt, das über weitreichende Erfahrungen mit der Entwicklung von Innenstädten ebenso wie den Vorgaben des Landesraumordnungsprogramms verfügt. Im Rahmen der Fortschreibung findet ein Austausch auf Arbeitskreis-Ebene statt, wobei innenstadt- und handelsrelevante Akteure aktiv in den Fortschreibungsprozess eingebunden werden. Zentrale Ergebnisse werden zudem in die entsprechenden Ausschüsse eingebracht.
Projektstand Aktuell in Umsetzung
Das Büro Stadt+Handel wertet aktuell die bereits im Sommer 2021 durch den Gutachter GMA erhobenen Einzelhandelsbestandsdaten sowie die für die Entwicklung des Handelsstandorts Wolfsburg wichtigen sozioökonomische Daten etc. aus. Erste Erkenntnisse werden im Arbeitskreis und den politischen Gremien im ersten Quartal 2022 vorgestellt und diskutiert.
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